Zweiter rapidtests.de Newsletter

Liebe Freunde und Unterstützer von RapidTestsDE!

Es tut sich langsam was in Sachen Schnelltests.

Das Potential von Schnelltests als Point-of-Care-Tests (POCT) zur SARS-CoV-2-Diagnostik wurde erkannt. Deren Entwicklung, Validierung und Zulassung werden forciert. Beispielsweise sind in Deutschland seit kurzem Antigen-Schnelltests von MEDsanRoche und Weko für die Abgabe an medizinisches Fachpersonal und Durchführung durch Ärzt*innen zugelassen und erwerblich. Daneben stehen einige andere bereits zugelassene Antigentests offenbar kurz vor der Markteinführung als POCT.

In der Politik wird der Einsatz solcher Schnelltests für Reiserückkehrende und als „Türöffner“ für beispielsweise Pflegeheime befürwortet.

Die Vorteile der drei bereits erhältlichen POCT sind eine hohe Spezifität (bis zu 99,9%) und Sensitivität (bis zu 96,8%) sowie ein Ergebnis innerhalb von 15-30 Minuten. Jedoch benötigen zwei der Tests einen Nasen-Rachen-Abstrich, weshalb sie als Heimtest ungeeignet wären, während einer der Tests nur einen Nasenabstrich erfordert und somit eventuell das Potenzial zu einem Heimtest hat.

Zudem steht der aktuelle Preis der genannten POCT einer regelmäßigen Heimanwendung entgegen. Diesbezüglich sind wir aber guter Hoffnung, da z.B. Malaria-Tests, die auf derselben Grundtechnologie basieren wie potenzielle Heimtests, in Massen hergestellt nur ca. 18-25 Cent pro Test kosten (Quelle: Diagnostic tests -> Malaria RDT: P.f.).

Besonders spannend: Am 30.09. hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn klar und deutlich für den Einsatz von Schnelltests im Privatgebrauch ausgesprochen. Zitat: “Es wird – ich kann ihnen nicht genau sagen wann, aber absehbar, weil die Unternehmen daran arbeiten – auch den Heimtest geben können.” Wir warten gespannt!

So lobenswert wir den sich langsam öffnenden Blick von Medien, Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen zum Einsatz von Schnelltests finden, so fehlt uns dennoch die entscheidende Fokussierung auf das Thema „Schnelltests als Public-Health-Screening-Tool“. Schnelltests können nämlich viel mehr, als uns nur die Tür zu Veranstaltungen und Pflegeheimen zu öffnen.


Larremore_v3_Figure5A.png

Abbildung: Eine aktualisierte Modellierung des amerikanischen Epidemiologen Michael Mina zeigt, dass Schnelltests – von 75% der Bevölkerung alle 3 Tage durchgeführt (hellblau gestrichelte Linie) – die Pandemie innerhalb von 6 Wochen eindämmen bzw. das Auftreten von Neuinfektionen auf 12% reduzieren könnten.

Selbstverständlich ist es ein langer Weg, bis sich ein solches Szenario in Deutschland und weltweit tatsächlich umsetzen lässt. Es bedürfte Milliarden gut funktionierender Tests. Aber das ist kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil, das ist ein Grund JETZT anzufangen! Denn je schneller wir jetzt handeln, desto schneller kommen wir alle zu einem halbwegs normalen Leben zurück. Auch wenn wir anfangs vermutlich noch nicht die Anzahl an Tests zur Verfügung haben werden, die wir uns wünschen würden, ist es doch auch wichtig zu verstehen, dass jede unterbrochene Infektionskette ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Hier nochmal eine kurze Auflistung, welche entscheidenden Kriterien ein geeigneter Schnelltest unserer Meinung nach haben sollte. Unsere Traumtests:

⏱️ liefern schnell Ergebnisse (15 min), 

💲 sind extrem günstig (1€/Stück), 

🤤👃 nutzen Speichelproben oder Nasenabstrich und

🏠 sind zu Hause durchführbar.

Die größte Herausforderung sehen wir derzeit noch in der Anwendung. Bislang konnte noch kein Test ausschließlich mit einer Speichelprobe ein solch überzeugendes Ergebnis liefern, dass er sich für eine Massenanwendung eignen würde. Hier sind die Hersteller*innen gefragt, ihre Entwicklungen zu beschleunigen. 

Wir möchten das Thema „Schnelltests für alle“ weiter in die Öffentlichkeit tragen. Wir erhoffen mit einer breiten Zustimmung und Forderung von Schnelltests in der Bevölkerung, die Hersteller*innen und Entscheidungsträger*innen zum Handeln zu bewegen.

Unser Team wächst. Seit unserem letzten Newsletter vor zwei Wochen haben sich einige neue freiwillige Helfer*innen gefunden, doch es gibt noch immer etliches zu tun. Ihr habt auch keine Lust mehr untätig rumzusitzen und zu warten, bis sich was ändert? Ihr haltet den Ansatz „Schnelltests als Public-Health-Screening-Tool“ für genauso sinnvoll wie wir?

Dann werdet Teil unseres Teams und unterstützt uns beispielsweise bei folgenden Aufgaben:

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Zeitungen und Radiosender anrufen/anschreiben, damit sie über das Thema berichten

  • Relevante Inhalte aus nationalen und internationalen Medien bzw. wissenschaftliche Studien aufbereiten und über soziale Netzwerke teilen

  • Unseren Youtube-Kanal pflegen, evtl. Hilfe bei der Erstellung neuer Videos

Vernetzen:

  • Private Kontakte nutzen, um weitere Multiplikator*innen zu bekommen

  • Mit Hersteller-Firmen die aktuellen Roadblocks diskutieren und Ansatzpunkte zur Lösung suchen

  • Politiker*innen in Bund, Land und Gemeinde kontaktieren, um für das Thema zu werben

  • Existierende Organisationen einbinden und als Multiplikator*innen und zur Verfeinerung des Konzepts nutzen: Parteien, Vereine, Verbände, Lehrer- und Elternorganisationen

Natürlich läuft bei uns alles freiwillig und jeder macht nur das und so viel wie er/sie kann und mag. Wir freuen uns über alle engagierten Helfenden, egal mit welchem Background. Gerne könnt ihr auch eigene Ideen, Vorschläge und Kritikpunkte einbringen.

Ihr wollt uns unterstützen? Dann meldet euch gerne per Email oder schreibt uns per Direktnachricht bei Twitter oder Facebook an. 

Ihr seid einfach nur interessiert an unserer Arbeit? Dann folgt uns bei TwitterFacebook oder über unsere Homepage. Empfehlt uns weiter, sprecht über das Thema, klärt die Menschen über die Möglichkeiten der Schnelltests zur Pandemieeindämmung auf. Macht gemeinsam mit uns das Thema groß und die Virusausbreitung klein. Damit wir alle in naher Zukunft zu einem möglichst normalen Leben zurückkehren können.

Eure Aileen
und das ganze Team
von rapidtests.de